Blick von der Felsenfestung Masada in die Wüste am Toten Meer hinaus. Vor der Vernichtung von Soddom und Gomorra war das »Tal Siddim« möglicherweise noch trocken.
Geschlämmtes Geschirr. Vermutlich aus Bab edh-Dhra am Toten Meer, 3. Jt. v. Chr.
… dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birscha, dem König von Gomorra, Schineab, dem König von Adma, und Schemeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar. Alle diese verbündeten sich und kamen in das Tal Siddim, das ist das Salzmeer. (1. Mose 14,2–3)
Und der HERR ließ auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel; und er kehrte diese Städte um und die ganze Ebene (des Jordan) und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. (1. Mose 19,24–25)
Elberfelder Übersetzung, Edition CSV Hückeswagen
Überreste von Städten, die durch eine Feuerkatastrophe zerstört wurden, kamen bei Ausgrabungen am Ost- und Südufer des Toten Meeres ans Licht. Das Gebiet um Bab edh-Dhra und Numeira galt als Einzugsgebiet für viele Nomaden, die hier ihre Toten bestatteten. Die Spuren der Feuerkatastrophe sind mit dem Strafgericht über Sodom und Gomorra in Verbindung gebracht worden.
Die Einwohner Sodoms und der anderen Städte in der Jordanebene waren ziemlich wohlhabend. Nicht nur wegen ihrer gut bewässerten Gärten und Felder, sondern auch, weil in der Gegend Erdpech gefunden wurde. Laut der Bibel bekam dieser Reichtum den Sodomitern nicht und sie entwickelten einen sehr abstoßenden und verwerflichen Lebensstil.
Das Strafgericht Gottes könnte sich in Form eines Erdbebens im Jordangraben vollzogen haben. Das Gebiet ist tektonisch sehr aktiv, solch ein Erdbeben könnte flüssiges Pech und brennbares Gas aus der Erde gepresst haben. Als sich dieses Gemisch durch die Hitze entzündete, muss ein gewaltiger Feuerball entstanden sein, der die ganze Gegend zerstörte.
Die ganze Gegend am Toten Meer war zur Zeit Abrahams dicht besiedelt. Der biblische Bericht legt nahe, dass es zu der Zeit gar kein Meer dort gab, sondern dass es ein trockenes Tal war (»Diese kamen alle zusammen in das Tal Siddim, wo nun das Salzmeer ist.« (1. Mose 14,3)
Die Stadtkönige, die in 1. Mose 14,2 erwähnt werden, kamen aus den Städten der Ebene: Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela (Zoar). Laut dem biblischen Bericht wurden sie im Strafgericht alle bis auf Bela, wo Lot Zuflucht fand, zerstört. Dies ist auch der einzige Ort, der am Toten Meer identifiziert werden konnte.
Warum ist die Frage nach der korrekten Chronologie wichtig für die Archäologie der Erzväterzeit?
Passen Ausgrabungsfunde und biblische Überlieferungen zusammen? Nachdem man ursprünglich dachte, viele Berichte bestätigt zu finden, wurde man im Laufe der Zeit skeptischer: Zwar gibt es passende Funde, doch leider angeblich nicht in der zur Bibel passenden Zeitepoche. Wenn die Chronologie aber revidiert werden muss – wofür es viele Anzeichen gibt – passen auch Funde und Bibelgeschichten viel besser zueinander.
Eine eindrücklicher Beleg für Gottes gnädiges Wesen und sein Erhören von Gebet ist Abrahams Fürbitte für Sodom (1. Mose 18,17–33): Hartnäckig verhandelt er mit Gott um die Verschonung der in Sodom Lebenden. Doch da Gott nicht einmal die Minimalzahl von 10 Gerechten in der Stadt finden konnte, war das Strafgericht unausweichlich und lediglich Lot konnte mit seiner Familie entkommen. Traurig, dass auch seine Frau noch ihrer eigenen Neugier zum Opfer fiel.
Eine faszinierende Person im Zusammenhang mit der Schlacht im Jordantal ist Melchisedek, König von Salem (wahrscheinlich Jerusalem). Sein Beispiel zeigt, dass es nicht nur Abraham war, der an den einen Gott glaubte. Als Priesterkönig Gottes stand Melchisedek sogar über ihm, was im Hebräerbrief erläutert wird. Melchisedek dient dort sogar als Vorbild und prophetisches Abbild für Jesus Christus.